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7 der verrücktesten Vans aller Zeiten

Viel Leistung ist doch besonders lustig in einer nicht dafür vorgesehenen Karosserie wie einem Van. Vielleicht deshalb trauen sich Hersteller wie Tuner immer wieder an solche Kreationen.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Familien-Van klingt nach langsamem Diesel-Bulli und Kindergeschrei. Umso verlockender, einen dieser Pampers-Bomber in ein feuerspuckendes PS-Monster zu verwandeln – was nicht nur Tuner, sondern auch Hersteller oft und gerne tun. Hier kommen unsere sieben Highlights unter den Familien-Transportern.

Mercedes R 63 AMG

Wir beginnen mit dem einzigen Van dieser Liste, der tatsächlich in Serie gefertigt wurde. Wobei Serie etwas übertrieben ist, vom Mercedes R 63 AMG sollen zwischen 2006 und 2007 höchstens 300 Stück entstanden sein. Es bedarf eben auch eines ganz speziellen Klientels für einen Van mit 510 PS starkem 6,2-Liter-V8-Sauger. Der beschleunigte die R-Klasse in fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h, samt bis zu sechs Personen und ihrem Gepäck.

Die Höchstgeschwindigkeit liess sich gegen Aufpreis sogar von 250 auf 275 km/h anheben. Praktisch, wenn man nach dem Stau am Gotthart Zeit gutmachen will. Es werden immer mal wieder R 63 zum Verkauf angeboten, die Preise liegen meist irgendwo bei 40'000 Franken aufwärts. Aktuell steht auf autoscout24.ch einer zum Verkauf (Stand: 26.05.2023).

Porsche B32

Nein, das ist kein Schreibfehler: Dieser T3 ist nur scheinbar ein VW. In den 1980ern bot Porsche offiziell einen T3 mit Motor aus dem 911 Carrera an. 231 PS stark, 185 km/h schnell und mehr als doppelt so teuer wie ein herkömmlicher 911. 18 Exemplare sollen entstanden sein, davon 15 mit Porsche- und drei mit VW-Fahrgestellnummer. Von einer Serienfertigung zu sprechen, wäre also trotz offiziellem Werkssegen etwas vermessen. Aktuell steht in den Niederlanden einer zum Verkauf, für knapp 400'000 Franken (Stand: 26.05.2023).

Ford Supervan 4

Ford hat die Gattung irrer Vans wohl überhaupt erst erfunden. In den 1970ern stülpte man die Karosserie eines Transit über das Chassis eines GT40 mit V8-Sauger. Es folgten weitere Kreationen der Transit-Generationen 2 und 3 mit Cosworth-Formel-1-V8 und einem V6. Die aktuelle Version, Supervan 4, mimt die neueste Transit-Generation nach, ist vollelektrisch und leistet 2000 PS. Der Autor dieser Zeilen durfte sich 2022 in diesem Geschoss pilotieren lassen und hat das Erlebnis noch lebhaft im Gedächtnis. Zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h sagen wohl alles. Beim diesjährigen Pikes Peak tritt der Supervan übrigens zum Rekordversuch an.

Renault Espace F1

Auch Renault baute einst einen Van mit Formel-1-Motor. In den 1990ern schraubte man den V10-Sauger aus dem Rennwagen mittig zwischen die beiden hinteren Sitzplätze, schön mit offenen Ansaugtrichtern. 811 PS bei 14'700 U/min versprechen ein höllisches Spektakel und rund 300 km/h Topspeed, dank Carbon-Karosserie wiegt der Espace F1 nur 1,1 Tonnen. Im Innenraum soll es bis zu 160 Dezibel laut werden. Immerhin ist dann kein kindergeschrei mehr zu hören.

Hyundai H-1 N Drift Bus

Dieser Bus tut genau das, was der Name sagt. Hyundai Australien kam 2019 auf die Idee, das mittlerweile sehr erfolgreiche N-Label auf den Bus H-1 zu übertragen. Raus flog der Vierzylinder Diesel, Einzug hielt ein 3,5-Liter-Biturbo-V6 mit 402 PS und 555 Nm Drehmoment und Hinterradantrieb. Hinzu kamen Sperrdifferenzial, grössere Bremsen und elektronisch geregelte Dämpfer. Ergänzt wurde der Bus um das typische N-Ornat mit Spoilern und blauer Farbe. Nun driftet der Bus wie eine eins, übrigens immer noch mit bis zu acht Personen an Bord. Leider blieb es beim Einzelstück.

VW T5 TH2 RS

Dieser Bus begann sein Leben als VW T5. Bis ihm TH Automobile dem Sechszylinder-Boxer eines 996er Porsche 911 GT2 einpflanzte und das Aggregat mit Hilfe von Tuner 9ff auf 647 PS und 790 Nm hochzüchteten. Handgeschaltet beschleunigt der Bus in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und rennt absurde 311 km/h in der Spitze. Erlebbar allerdings nur noch für bis zu fünf Personen. Sitze und Bänke wurden nämlich ersetzt durch fünf Carbonschalensitze, wobei der Fahrer einen mittig montierten Einzelplatz in der ersten Reihe hat. Einst soll der Motor sogar knapp 800 PS geleistet haben, im Sinne einer besseren Fahrbarkeit wurde die Leistung aber wieder gedrosselt.

SpeedKore Chrysler Pacifica «Baba Yaga»

Dodge hat mittlerweile schon fast jedem seiner Modell seinen Kompressor-V8 eingepflanzt. Challenger, Charger, Durango, RAM und so weiter. Nur der Van Pacifica blieb bisher aussen vor. Wie so eine Kreation aussehen könnte, zeigt SpeedKore. Jener Tuner, der auch für diverse Charger-Kreationen mit über 1000 PS verantwortlich zeichnet. Dem 6,2-Liter-V8 aus einem Challenger Demon entlockt man saftige 1500 PS, wobei der Van dank Carbon-Karosserie 454 kg leichter sein soll. Baba Yaga ist übrigens eine kinderfressende Hexe aus slavischen Märchen, ganz passend für einen 1500-PS-Van. Kleines Manko: Bis jetzt existiert der Höllen-Van erst als Rendering, könnte als Einzelstück aber für die Sema 2023 gebaut werden.

Die Liste ist natürlich höchst subjektiv und keinesfalls abschliessend. Welche abstrusen, schnellen, einzigartigen oder wie auch immer speziellen Vans fehlen Ihnen in dieser Aufzählung? Schreiben Sie uns gerne an reaktion@auto-illustrierte.ch oder auf Instagram an @autoillustrierte. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Text: Moritz Doka
Bilder: Hersteller, TH Automobile, Abimelec Design, Porsche Zentrum Gelderland

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