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Umfrage – Nein zu Tempo 30

LINK hat im Auftrag vom TCS eine Umfrage betreffend Tempo 30 innerorts durchgeführt. Dazu wurden Bewohnerinnen und Bewohnern von zehn Schweizer Städten befragt. Eine deutliche Mehrheit wünscht sich ein differenziertes, schweizweit abgestimmtes Geschwindigkeitsregime innerorts – aber nicht Tempo 30.

Veröffentlicht am 27.03.2023

Um in Erfahrung zu bringen, wie die Einwohner in den Schweizer Städten zum Thema Geschwindigkeit innerorts stehen, hat LINK im Auftrag des TCS im Februar 2023 eine weitere repräsentative Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse bleiben konsistent und zeigen eine klare Ablehnung seitens der Bevölkerung. Laut Marianne Altgeld, Teamlead LINK: «Die Umfrage zeigt klar, dass die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung weiterhin ein generelles Temo 30 ablehnt und ein differenziertes, landesweit abgestimmtes Geschwindigkeitsregime fordert. Diese Ergebnisse spiegeln auch die Meinung einer grossen Mehrheit der Bewohner und Bewohnerinnen der Schweizer Städte wider.»

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Städter lehnen Tempolimit ab

LINK hat die repräsentative Befragung unter der Bevölkerung der Städte Basel, Bern, Freiburg, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, Sion, St. Gallen und Zürich durchgeführt. Die Resultate sind eindeutig: 66 % der Städter sind gegen ein generelles Tempo 30. Genauer gesagt ist die Mehrheit – zwischen 58 % und 79 % in neun von zehn Städten – gegen ein generelles Tempolimit von 30 km/h für alle Strassen im Stadtzentrum. Die Ausnahme bildet Lugano, wo nur 49 % dagegen sind. In St. Gallen ist der Anteil der «Nein»-Antworten mit 79 % am höchsten. Diese Ablehnung ist kohärent mit der Umfrage von Ende 2021 bei der Schweizer Gesamtbevölkerung, bei der sich 68 % der schweizweit Befragten bereits gegen ein generelles Tempo 30 in den Städten ausgesprochen hatten.

Während einige Schweizer Städte nachts ein generelles Tempo 30 eingeführt haben, zeigt die Umfrage, dass 54 % der Stadtbevölkerung auch eine nächtliche Geschwindigkeitsbeschränkung für eine schlechte Idee hält. In der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen und in der Deutschschweiz stösst die Massnahme auf besonders grosse Ablehnung, so zum Beispiel in Luzern (66 %), Bern (62 %) und
St. Gallen (61 %).

Befürchtete Folgen

Die generelle Einführung des Tempolimits 30 km/h hätte der Bevölkerung zufolge zahlreiche negative Konsequenzen. Erstens ist in neun von zehn Städten die Mehrzahl der Befragten der Meinung, dass eine generelle Reduktion der Geschwindigkeit auf 30 km/h auf den innerstädtischen Hauptverkehrsachsen zu einer Verlagerung des Verkehrs in die Wohnquartiere führen würde. Lediglich bei den Berner Befragten sind nur 48 % dieser Ansicht, gegenüber 68 % in Sion oder 66 % in Basel.

Zweitens ist eine deutliche Mehrheit der Befragten in den zehn Städten der Meinung, dass eine generelle Geschwindigkeitsreduktion im städtischen Gebiet auf 30 km/h die Notdienste langsamer machen wird: 84 % in Lausanne, 82 % in Genf und 80 % in Sion.

Favorisierte Lösung

Die Bevölkerung spricht sich auch sehr deutlich für eine nationale Harmonisierung der Regeln aus. Tatsächlich sind zwischen 67 % (in Lausanne) und 78 % (Genf und Lugano) der Befragten der Meinung, dass das Geschwindigkeitsregime in der Agglomeration überall in der Schweiz gleich sein sollte. Auf die Frage, welches Regime bevorzugt wird, geben die Befragten eine klare Antwort: die aktuelle Lösung mit differenzierter Geschwindigkeit – generell 50 km/h und je nach Situation 30 km/h. Zwischen 78 % (Bern) und 90 % (St. Gallen) der Befragten sind der Meinung, dass das aktuelle System zufriedenstellend sei.

Text: Jörg Petersen/TCS
Fotos: TCS/ai-Archiv

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