Innovation

Tesla Model Y – neue Zellchemie vergrössert Vorsprung

Das chinesische Tesla Model Y erhält bald einen neuartigen Akku aus Lithium-Eisen-Mangan-Phosphat-Zellen. Diese sind nicht nur günstig in der Herstellung, sondern auch verhältnismässig leistungsstark.

Veröffentlicht am 19.08.2022

Der Hunger nach Batteriezellen ist gross. Kein anderer Hersteller hält eine so grosse Produktionskapazität vor wie Tesla. Zusammen mit Panasonic produzieren sie in ihren Gigafactories jährlich zig Gigawattstunden an Lithium-Ionen-Akkus. Doch das Joint-Venture mit den Japanern reich schon lange nicht mehr aus. Seit einiger Zeit beliefern deshalb auch chinesischer Hersteller der E-Auto-Marktführer aus Kalifornien.

CATL liefert für Tesla erstmals LFMP-Zellen zu

Dabei sorgte nun vor allem eine chinesische Meldung für Schlagzeilen, dass Tesla neben dem Vertrag mit BYD nicht nur eine Kooperation mit CATL eingegangen ist, sondern letztere auch die neuartigen LMFP-Zellen zuliefern. Um die Tragweite zu verstehen, muss man sich kurz mit den anderen Zellarten vertraut machen. Während das Gros der Hersteller auf sogenannten NCM-Zellen zurückgreift, die aus Nickel, Kobalt und Mangan bestehen, fährt Tesla in vielen Autos NCA-Zellen, die Mangan mit Aluminium substituieren. Beide Zelltypen sind sehr leistungsstark, allerdings auch feuergefährdet und teuer in der Herstellung durch die hochwertigen Rohstoffe.

Die Weiterentwicklung der robusten LFP-Zelle macht Eindruck

Am anderen Ende der Kostenskala steht die LFP-Zelle aus Lithium, Eisen und Phosphat. Ein genügsamer Dauerläufer, der zwar eher leistungsschwach ist, dafür aber sehr günstig, sehr sicher und sehr verfügbar ist. Die Leistungsschwäche ist dabei gar kein grosses Problem, haben heutige Elektroauto-Architekturen meist doch üppig Platz für grosse Batterie-Pakete.

Tesla Model 3 fährt bereits mit LFP-Zellen

Das populärste Fahrzeug mit LFP-Zellen ist die Basisvariante des Tesla Model 3. Mit seinem 60kWh-Akku fährt der Einstiegsstromer immerhin 491km weit und ist damit vielen Konkurrenten mit teureren Akkus deutlich überlegen. Nun kommt die LFMP-Zelle ins Spiel. Sie ermöglicht eine Erhöhung der Zellspannung und entsprechend mehr in der Batterie gespeicherte Energie. Im Fall der M3P-Zelle von CATL bedeutet das, dass die Kapazität des Tesla-Packs um zwanzig Prozent von 60kWh auf 72kWh steigt. Mit diesen Daten fahren zumindest die in Shanghai produzierten Model Y künftig vor.

Anwendung im Rest der Welt noch nicht bestätigt

Wann wir hierzulande in den Genuss der neuen Zellen kommen, ist bislang unklar. CATL scheint erst einmal den Hochlauf in China proben zu wollen, denn die Produktion der LFMP-Zellen gilt als nicht trivial. Doch wer, wenn nicht der grösste Batteriehersteller der Welt und der aktuell innovativste Fahrzeughersteller sollten den Hochlauf für eine globale Fertigung schaffen?

Text: ai Online Redaktion
Bilder: Tesla

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