Sammlerstück

Pagani Huayra Codalunga – die Verlängerung

Italiener lieben Sondereditionen. Beim Fiat 500 fragt man sich, ob überhaupt ein Auto nicht aus einer besonderen Serie stammt. Auch etwas weiter nördlich auf der Preisskala bleibt das so und mit dem neuen Pagani Huayra Codalunga wird das Verlangen nach etwas wirklich Besonderem endgültig gestillt – fragt sich nur wie lang.

Veröffentlicht am 17.06.2022

Es waren dann gleich zwei Kunden, die den Wunsch nach einem ganz speziellen Huayra äusserten. Die BC-Sportmodelle waren nicht genug, egal ob offen oder geschlossen. Man stieg dann mit der Grandi Complicazioni-Abteilung – nein, kein Scherz. Die Sonderwusch-Abteilung heisst wirklich so – in den Ring und überlegte sich etwas wirklich Spezielles.

Der Pagani Huayra Codalunga ist eine Hommage an Le Mans

Es sollte einer Erinnerung an Le Mans sein, an die Aerodynamikversuche des Dauerlaufs an der Sarthe, an die flachen Langheck-Modelle, die teils bis zu 400km/h schnell werden konnten. Schon 2018 begannen die Arbeiten am Codalunga, sicher verlangsamt durch den Wein, Käse, Schinken und überhaupt das konkurrenzlos gute Essen in der Emilia Romagna. Nach einem ersten 1:4-Modell wurde für die beiden solventen Herren dann vor Kurzem das finale 1:1-Modell fertiggestellt. Man war begeistert. Der Serienlauf auf nur fünf Exemplaren war genehmigt – und verkauft.

Technisch bleibt es beim Alten – also 840-V12-Turbo-Pferden

Im Prinzip beschränken sich die Änderungen nur auf das Heck. Der hintere Gitterrohrrahmen und Aggregateträger wurde verlängert, um das zart auslaufende Carbon-Kleid zu tragen. Die keramikbeschichtete Titan-Auspuffanlage wurde verlängert und behält mit nur 4,4 Kilogramm ihr unglaubliches Federgewicht weiterhin. Überhaupt ist der Pagani Huayra Codalunga mit nur 1‘290 Kilogramm angenehm leicht im Vergleich mit der hybriden Konkurrenz. Dennoch darf er dank des Mercedes-AMG V12-Biturbos mit sechs Litern Hubraum auf 840PS und 1‘100 zurückgreifen.

Das perfekte Sammlerstück für die ganze Welt

Es ist aber weniger die Sonderwusch-Karosserie des Pagani Huayra Codalunga oder die besonderen Logos und kleinen Änderungen im Interieur. Der wirkliche Clou steckt in der Zulassung des Langhecks. Denn Pagani hat wohl auch deshalb so lange am Codalunga gearbeitet, weil man ihn auf der ganzen Welt die Zulassungsvorschriften erfüllen lassen wollte.

Denn er ist weniger ein Automobil, als ein Kunstwerk. Ein echtes Sammlerstück. Und das hält nur wert, wenn man es überall auf der Welt (theoretisch) benutzen kann. Wohl deshalb schmerzt auch der Preis nicht. Gut sieben Millionen Euro kostet ein Pagani Huayra Codalunga ab Werk in San Cesario sul Panaro und damit ein Vielfaches eines normalen Huayra. Doch spätestens in ein oder zwei Jahren, bei einer Versteigerung in Amelia Island, wird er in zweistellige Millionenspähren entschwunden sein – auch das unterscheidete ihn vom Fiat 500.

Text: ai Online Redaktion/DF/FM
Bilder: Pagani

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