Ab Herbst 2022

Neuer Peugeot 408 – Finale Tests

Bereits am 22. Juni wird der neue Peugeot 408 vorgestellt, die Markteinführung erfolgt im Herbst 2022. Das sogenannte Validierungsprogramm des Modells folgt einem festen Protokoll, das Tests auf der Strasse und auf der Teststrecke, aber auch im Labor und auf speziellen Prüfständen umfasst. Das Ziel: Qualität und Exzellenz schon bei den ersten produzierten Einheiten, also keine Kinderkrankheiten. Obwohl Peugeot noch nichts über das neue Fahrzeug verlauten lässt, wurden immer hin zwei Teaser-Fotos veröffentlicht.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Und falls Ihnen die Zahlenkombination 408 auf Anhieb nichts sagt, brauchen Sie sich nicht zu wundern. Es gab dieses Modell – ein Stufenheck basierend auf dem 308 – seit 2010 nur in Asien, Südamerika und osteuropäischen Staaten. Der Neue wird aber kein konventionelles Stufenheck mehr haben, sondern ein elegantes Fliessheck aufweisen und leicht höhergelegt sein, was ihn auch hierzulande interessant machen könnte. Er wäre die edlere Variante des kompakten 308 und könnte gleichzeitig als modernere und jugendlichere Alternative zum 508 seine Nische finden – und für Menschen, die kein SUV fahren wollen. 

Der 408 wird also ein Crossover aus SUV und Coupé-Limousine sein und basiert auf der EMP2-"Efficient Modular Platform", die von PSA in Zusammenarbeit mit Toyota entwickelt wurde.

Endkontrolle und finale Tests

Um die hohen Ziele in Bezug auf Leistung und Qualität zu erreichen, müssen bei der Entwicklung eines neuen Fahrzeugs eine ganze Reihe von Tests und Prüfungen durchgeführt werden. Zunächst finden verschiedene Simulationen mit Hilfe von präzisen Computerprogrammen statt, um die Entwicklung zu beschleunigen und die Ressourcen optimal zu nutzen. Vor über einem Jahr wurde bei Peugeot bereits der interne Validierungsplan (IVP) für den 408 festgelegt, der eine Reihe von Tests an jedem einzelnen Teil und Modul des Fahrzeugs vorsieht.

Die mit der Validierung beauftragten Teams erhielten die ersten Fahrzeuge des neuen 408, die fast komplett verdeckt und somit gut getarnt waren: Die Linien und das Volumen des Fahrzeugs wurden unkenntlich gemacht, dafür sorgten blickdichte und mit Grafiken versetzte Klebefolie sowie Kunststoff- und Schaumstoffelemente, die hinzugefügt wurden, um zusätzlich die Design-Details des neuen Modells zu kaschieren.

Die 408-Testwagen sind fast 1'100'000 Kilometer unter verschiedensten Bedingungen, auf allen Strassentypen und in vielen Klimazonen unterwegs gewesen. Asphaltierte und unebene Strassen, Schotter, Furten, sowie Fahrten bei extremer Hitze und Kälte, bei Tag und Nacht – unter all den Umständen wurde das Modell geprüft und bewertet. Jeder unter diesen extremen Bedingungen gefahrene Kilometer entspricht mehreren Kilometern, die normalerweise Fahrerinnen und Fahrer zurücklegen würden.

Je nach Test fällt die Tarnung des Modells etwas leichter aus. Auf den – nach aussen blickdichten und für Aussenstehende nicht zu betretende – Prüfständen, in den Labors und in den Windkanälen werden die ungetarnten Autos noch zahlreichen weiteren Tests unterzogen, die im Vergleich zur Strasse nochmals extremer sind und eine höhere Belastung simulieren. Diese Tests sollen die strukturelle Ermüdung des Fahrzeugs messen. Für Testfahrerinnen und -fahrer wären solche Fahrten unzumutbar.

Die auto-illustrierte hatte bekanntlich den grösseren Bruder 508 als SW im Dauertest mit zwei Fahrzeugen, die zusammen 50'000 Kilometer absolviert hatten. Leider war es dabei mit der Bauqualität insbesondere im Interieur nicht immer zum besten bestellt. Bleibt zu hoffen, dass der Neuling die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllt. 

 

Text: Stefan Fritschi
Fotos: Peugeot


 

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