Pantheon Muttenz

Neue Ausstellung "Basler Verkehrsgeschichte(n)"

Am 25. Oktober 2021 öffnet im Pantheon in Muttenz eine neue Ausstellung, die ein Jahr lang die schraubenartig angelegte Ausstellungsfläche belegen wird: "Unterwegs auf eigenen Rädern. Basler Verkehrsgeschichte(n) 1833 bis 2022"

Veröffentlicht am 14.09.2021

Vom 25.10.2021 bis 16.10.2022 präsentiert das Pantheon Basel (www.pantheonbasel.ch) eine Sonderausstellung mit dem Titel "Unterwegs auf eigenen Rädern. Basler Verkehrsgeschichte(n) 1833 bis 2022".

Ausgestellt werden historische Fahrzeuge des Individualverkehrs (Kutschen, Autos, Motorräder, Velos), Objekte, Dokumente, Bilder, Filme, in und aus Basel-Stadt, in chronologischen Abschnitten und mit historischen Kommentaren. Die Exponate stammen von engagierten Sammlern von Autos, Motorrädern, Fahrrädern, Tanksäulen sowie Erinnerungsstücken, die mit der Basler Verkehrsgeschichte zu tun haben, ergänzt mit eigenen Beständen des Pantheons.

In Vitrinen werden besondere Dokumente gezeigt, z.B. Auszüge aus einem Journal von 1898 aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt, in dem die ersten Automobilbesitzer Basels identifiziert werden können, frühe Basler Fahrausweise und Kontrollschilder oder Porträts von Velo- und Motorrad-Rennfahrern aus Basel vor dem 2. Weltkrieg. Beschreibungen, Begleittexte und grossformatige Fotos zu einzelnen Epochen zwischen der Kantonstrennung 1833 und heute illustrieren markante Entwicklungsschübe des Verkehrs und dessen wechselvoller Bewältigung in Basel.

 

Begleitbuch im Frühling 2022

Zur Vernissage der Ausstellung erscheint ein Handkatalog mit Beschreibungen der Exponate. Im Frühjahr 2022 wird ein Begleitbuch erscheinen, in dem Fachleute aus den Sparten Mobilität, Geschichte, Wirtschaft, Architektur, Verkehrspolizei und Fahrzeuginnovation spezifisch baslerische Ausprägungen des Individualverkehrs beleuchten und sie in allgemeine technische, soziale und politische Entwicklungen einordnen. Die Basler Regierungsrätin Frau Dr. Stephanie Eymann wird das Geleitwort beitragen. Während der Ausstellung wird es einen Veranstaltungskalender mit Events, Gesprächsrunden und begleitenden Fahrzeugausstellungen geben.

 

Die Idee hinter der Ausstellung

Wir sind alle von Kindesbeinen an gewöhnt, individuell mobil zu sein, wann, wohin und wie lange wir wollen. Wir nutzen sämtliche verfügbaren Verkehrsmittel und können uns eine Welt ohne brummende Motoren, flitzende Fahrräder oder neuerdings summende Elektrofahrzeuge kaum mehr vorstellen. Wir bewegen uns täglich gewohnheitsmässig im riesigen, gewachsenen System des Strassenverkehrs.

Doch wann wurden all dessen ineinandergreifende Element erfunden, erprobt und auch in Basel eingeführt? – die Verkehrssignale, Ampeln, Fussgängerstreifen, Velowege, Autobahnen, Tankstellen(shops), Garagen, Parkhäuser, Parkautomaten, Blaue Zonen, Motorfahrzeugkontrolle, Fahrprüfungen und -ausweise, Pannendienste, Unfälle, Haftpflicht und Vollkasko, Velohelme, Tempolimits, Staus, Fahrzeugsteuern, Nummernschilder, Vignetten, Winter- und Sommerpneus, Navis, Dashcams etc. etc.? Und wie haben sie die Stadt verändert? Historische Fotos aus Basel bis in die späten 1930er-Jahre zeigen Herrschaften in Pferdekutschen und dann in luxuriösen Grosslimousinen, die Mehrheit der Bevölkerung hingegen zu Fuss oder auf dem Fahrrad.

Solche Bilder erscheinen uns heute beschaulich. Aber laut Quellen beklagte man sich seit dem 19. Jahrhundert über zunehmende Verkehrsdichte, Lärm und Gestank, Unfälle, ebenso wie über ständig wachsende Vorschriften. Andererseits war und ist das «auto-mobile», eigenhändige Fahren mit Tempo enorm faszinierend. Der Individualverkehr ist Voraussetzung und Folge einer florierenden Wirtschaft, gilt als Zeichen des Wohlstands und erscheint vielen als Inbegriff von Freiheit. Seit den 1970er Jahren sorgen allerdings die Ressourcen- und Umweltproblematik sowie neue Bedürfnisse nach städtischer Lebensqualität für steigende Spannungen.

Die Ausstellung möchte zum Nachdenken anregen und stellt am Schluss offene Fragen: Gibt es realisierbare Visionen und gangbare Strategien für eine «individuelle Mobilität der Zukunft», die aus den Dilemmas herausführen und alle Träume erfüllen? Wie werden wir in dieser Stadt mit ihrem beschränkten Raum in einigen Jahrzehnten unterwegs sein? Wie ist mein persönliches Verhältnis zu den Fahrzeugen und zum Verkehr heute?

Text und Fotos: Pantheon Basel

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