100 Jahre Giovanni Michelotti

Nächstes Wochenende – Michelotti in Aigle

Giovanni Michelotti wurde am 6. Oktober 1921 geboren und starb bereits 1980 an Krebs. Sein Schaffen in dieser kurzen Zeit ist enorm. Nach Turin in Italien und Eindhoven in den Niederlanden soll sein Geburtstag auch in der Schweiz gefeiert werden. Vom 14. Mai bis zum 26. Juni wird in Aigle im Kanton Waadt die Ausstellung "Genie und Eleganz, das Automobil von Giovanni Michelotti" zu sehen sein.

Veröffentlicht am 07.05.2022

In Aigle findet vom 14. Mai bis 26. Juni die Ausstellung "Genie und Eleganz, das Automobil von Giovanni Michelotti" statt.

- Organisation: Amicale Fiat Anciennes Suisse
- Ort: Prestige Car Romand, Rte de Lausanne 13, Aigle
- Dienstag bis Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr
- Samstag, Sonntag und Feiertage von 10.00 bis 18.00 Uhr
- Gruppen nach Vereinbarung: 079 210 46 13

Michelottis Name ist nicht so geläufig wie der von Pininfarina, Bertone oder Giugiaro. Über 1200 Autos soll Giovanni Michelotti (6. Oktober 1921 bis 23. Januar 1980) entworfen haben. Selbst wenn dabei alle kleinen Facelifts oder Variationen mitgezählt werden, ist sein Einfluss weit grösser als seine Bekanntheit vermuten lässt.

Seine Karriere startete er 1936 bereits als 15-Jähriger, als er eine Stelle bei Stabilimenti Farina antrat. Giovanni Farinas geschultes Auge merkte schnell, wie talentiert der junge Giovanni war und förderte den Karosseriebauer – Designer gab es damals noch nicht – nach Kräften.

1949 eröffnete Giovanni Michelotti in Turin sein eigenes Designstudio «Studio Technico e Carrozzeria G. Michelotti» am Corso Francia 28. Farina, Bertone, Ghia und besonders Vignale gehörten zu seinen Kunden und Partnern, deren Namen auf den Kreationen auftauchten. Der eigentliche Schöpfer Michelotti blieb oft inkognito. Er war praktisch die ganze Zeit mit seinem Team und seinen Entwürfen beschäftigt. Selbst am Wochenende inklusive heiligem Sonntag wurde gearbeitet. Nur am Nachmittag, wenn die Turiner Fussballmannschaft spielte, legte er Stift und Modellierwerkzeuge beiseite.

Michelottis Spezialitäten waren Kleinstserien und Einzelstücke wie den Triumph Ginevra (Foto unten), den wir in Heft 11/2021 ausführlich vorgestellt haben. Er war ein Einzelkämpfer, der sich über grosse Organisationen hinwegsetzte. Es kam für ihn daher nie in Frage, eine grosse Designabteilung zu leiter. So gab es unter anderem von GM aus Detroit entsprechende Anfragen.

Text: Stefan Fritschi

 

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