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E-Autos mit 25 % weniger Reichweite

Der TCS und der Norwegische Automobilclub NAF haben einen Reichweitentest mit Elektroautos durchgeführt und die Ergebnisse mit dem gleichen Test im letzten Sommer verglichen. Das Ergebnis: Die getesteten E-Autos liegen im Winter durchschnittlich 25 Prozent unter den WLTP-Laborwerten.

Veröffentlicht am 17.03.2023

Beim diesjährigen Wintertest des TCS und des norwegischen Automobilclubs NAF erreichte kein einziges Elektroauto die vom jeweiligen Hersteller angegebene Normreichweite, da die Heizung und andere Effekte der Kälte zusätzliche Energie kosten. Die Reichweiten der Autos lag bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und teils schneebedeckten Strassen durchschnittlich 25 Prozent unter den WLTP-Werten. Der im vergangenen Sommer durchgeführte Test ergab im Durschnitt eine um fünf Prozent tiefere Reichweite als angegeben.

Die Parameter Reichweite und Energieverbrauch wurden auf einer kontrollierten Testfahrt unter realen Bedingungen ermittelt, bei welcher die Autos unter gleichen Voraussetzungen die gleiche Strecke gefahren sind. Unterschiede gab es lediglich bei der Beladung der Autos, dem Verkehrsfluss an Ampeln, Kreuzungen und Kreiseln sowie bei der Bereifung der Autos. Zudem wirkten sich auch Gelände und Wetter auf die Testergebnisse aus. Im Zentrum standen dabei weniger die absoluten Werte der gemessenen Grössen, sondern die Abweichung gegenüber der Standardwerte nach WLTP und der Vergleich zu Fahrten auf der gleichen Strecke im vergangenen Sommer.

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Für den Test wurden 28 Elektroautos unterschiedlicher Hersteller eingesetzt. Nebst Tesla, VW, BMW, Mercedes, Škoda und Renault, Kia, Hyundai sowie Toyota und Nissan waren auch zahlreiche chinesische Hersteller vertreten: Nio, BYD, Voyah, Maxus, MG, Hongqi und JAC, die bereits im Pilotmarkt Norwegen verfügbar sind, während in der Schweiz nur JAC erhältlich ist.

Im Test schnitt der Tesla Model S Dual Motor mit seiner Batteriekapazität von 95 kWh und einer realen Reichweite von 530 Kilometer am besten ab. Er schaffte es als einziger Testteilnehmer über die Passhöhe der gefahrenen Strecke und konnte anschliessend von der langen Talfahrt bezüglich der Reichweite und dem Verbrauch profitieren. Gefolgt wird er vom Tesla Model X Plaid (95 kWh Kapazität und 437 km Reichweite) und dem BMW i4 eDrive40 mit einer 80kWh-Batterie und 433 Kilometer Reichweite. Die fünf Schlusslichter im Test schafften es auf knapp über 300 Kilometer.

Auch beim Verbrauch trumpfte der Tesla Model Y mit 16.6 kWh pro 100 km. Es folgen der KIA Niro EV mit 17.2 kWh/100 km und der MG 4 mit 17.3 kWh/100km. Schlusslicht bei dieser Wertung war mit Abstand der grossgebaute chinesische Hongqi E-HS9 mit einem fast doppelt so hohen Verbrauch von 29.1 kWh/100 km.

Die Rangliste des Verhältnisses zwischen der erzielten Reichweite und dem Neupreis wird hingegen von chinesischen Fahrzeugen angeführt. Wenn nur Autos beachtet werden, die in der Schweiz erhältlich sind, hat mit 106 Franken pro kWh der chinesische JAC e-JS4 die Nase vorn. Gefolgt von Nissan Ariya (117 Fr.), Kia Niro EV (123 Fr.), Tesla Y (126 Fr.) und Renault Megane E-Tech electric (138 Fr.). Schlusslicht in dieser Rangliste ist die Luxuslimousine BMW i7 mit 403 Franken für jeden Kilometer Reichweite.

Bilder: TCS
Text: Cédric Heer

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