News

McLaren 750S – Leichter und stärker

McLaren überarbeitet den 720S. Das Resultat heisst 750S, kommt mit mehr PS, weniger Gewicht und entsprechend rabiaten Fahrleistungen. Die Optik von Coupé und Cabrio sind dagegen nahezu gleich.

Veröffentlicht am 26.04.2023

Nach sechs Jahren schickt McLaren den 720S in Rente. Bei Volumenmodellen steht nach dieser Zeit in der Regel ein neues Modell an. Im Supersportwagenbereich ticken die Uhren anders, und so liefert McLaren ein Facelift namens 750S. Mehr Leistung, weniger Gewicht und eine sanft überarbeitete Optik zeichnen Coupé und Cabrio aus. Bestellbar sind die beiden ab sofort. Die Preise dürften bei deutlich über 300'000 Franken beginnen, sind aber noch nicht offiziell bekannt.

30 kg leichter als 720S

Gegenüber dem 720S sind rund 30 Prozent der Teile neu oder überarbeitet. Durch diverse Leichtbaumassnahmen wiegt der 750S in seiner leichtesten Konfiguration – inklusive aller Leichtbau-Optionen und Carbon-Teile – 1277 kg (DIN). Das sind 30 kg weniger als beim Vorgänger. Einen Anteil daran haben etwa Felgen, Sitze, Frontscheibe, Heckspoiler und die digitalen Instrumente. Der Spider braucht wegen des steifen Carbon-Monocoques keine zusätzlichen Verstrebungen und wiegt nur 49 kg mehr.

Dem Vierliter-Biturbo-V8 gönnt McLaren eine zusätzliche Benzinpumpe, Kolben vom 765LT, ein angepasstes Motormanagement und mehr Ladedruck. So steigt die Leistung von 720 auf 750 PS, das Drehmoment auf 800 Nm. Damit ist er sogar stärker als die Verbrenner-Einheit des Hypercars P1. Ebenfalls angepasst wurden die Schaltzeiten des sequenziellen Siebengang-Getriebes. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erledigt das Coupé in 2,8 Sekunden – mit Hinterradantrieb, wohlgemerkt. 200 km/h sind in 7,2 Sekunden geknackt, 300 km/h in 19,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 332 km/h.

Optionale Semislicks

Selbstredend wurden auch die restlichen Dynamik-Parameter angepasst. Das Fahrwerk verfügt über angepasste Federn und Dämpfer mit weicherer Federrate vorne und härterer hinten. Vorne wurde die Spur um sechs Millimeter verbreitert. Zudem wurde die Lenkübersetzung angepasst und das Bremssystem inklusive Keramik-Anlage überarbeitet. Neben den standardmässigen Pirelli P Zeros sind optional P Zero Corsa- oder Trofeo R-Reifen bestellbar.


Die neue Frontschürze wirkt wie aus einem Guss und verzichtet auf den eingelassenen Steg des 720S.

Optische Änderungen muss man suchen. Vorne gibt es eine leicht überarbeitete Schürze mit schmaleren Lufteinlässen und längerem Frontsplitter. Heckseitig mündet der Auspuff nun oben mittig in einem Rohr statt seitenversetzt in zwei. Der aktive Spoiler ist für zusätzlichen Abtrieb 20 Prozent grösser geworden, neuerdings aber aus Carbon und deshalb trotzdem leichter als zuvor. Zusätzliche Öffnungen in der Heckschürze und die erwähnten neuen Räder in 19 und 20 Zoll komplettieren die Anpassungen.


Über die Flügelchen hinter dem Lenkrad können die Fahrmodi gewählt werden. Die Sitzschalen wiegen nur 3,3 Kilogramm pro Stück.

Im Innenraum findet sich die neueste Generation von McLarens Digitalcockpit. Seitlich hinter dem Lenkrad sitzen die bekannten Drehregler für Fahrmodi und andere Fahrzeugeinstellungen. Das zentrale Infotainment bietet Apple Carplay, einen Neuanordnung der seitlichen Knöpfe entschlackt das Design. Praktisch ist die schnellere Achslift-Funktion.

Kurzer Einschub zum Schluss: Man darf gespannt sein, ob die Auffrischung reicht, um sich weit genug vom kleinen Bruder Artura zu distanzieren. Als Plug-in-Hybrid mit V6 sitzt der zwar hierarchisch unterhalb des 750S. Die Fahrleistungen sind jenen des grossen Bruders allerdings fast ebenbürtig. Und mit knapp 250'000 Franken ist er auch eine ganze Ecke günstiger.

Text: Moritz Doka
Bilder: McLaren

<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: