Wasserstoff

Ist das Wasserstoff-SUV von NamX die Zukunft?

Das Automobil-Startup NamX könnte mit seinem SUV eine echte Zäsur darstellen. Es fährt nämlich mit Wasserstoff, setzt statt eines grossen Tanks aber auf austauschbare Kapseln. Das macht sowohl Reichweitenangst als auch grosse Tankstellen überflüssig.

Veröffentlicht am 24.10.2022

Das Französisch-Marokkanische Automobil-Startup NamX scheint eines der aktuell vielversprechendsten. Nicht unbedingt wegen des Antriebs, Autos mit Brennstoffzelle gibt es schliesslich bereits. Vielmehr ist es das «Betankungs»-System. Neben einem fest installierten Wasserstoff-Speicher verfügt der HUV (Hydrogen Utility Vehicle) über sechs Wasserstoffkartuschen im Heck. Die nennen sich CapX und können eigenhändig und im Handumdrehen ausgetauscht werden.


Die Wasserstoffkapseln im Heck des HUV können einfach herausgenommen und ausgetauscht werden.


Wasserstoffkapseln liefern lassen

Es braucht folgerichtig Tauschstationen für die Kapseln. Auch die hat NamX ersonnen. Die Stationen verfügen über honigwabenartige Öffnungen, welchen die vollen Kartuschen entnommen und die leeren übergeben werden können. Sie können überall aufgebaut werden und dürften deutlich günstiger sein als eine normale Wasserstoffzapfsäule. Beliefert werden sollen die Stationen von wasserstoffbetriebenen LKWs wie dem Hyundai Xcient.


In solchen Tauschstaionen sollen die Wasserstoffkapseln zur Verfügung stehen und ausgetauscht werden können.

Auf Wunsch können Kundinnen und Kunden die Kapseln laut NamX auch nach Hause bestellen. Das extrem dünne Tankstellennetz und damit der grosse Nachteil von Wasserstoff-Autos wie Toyota Mirai, Hyundai Nexo oder Opel Vivaro-e Hydrogen würde damit egalisiert. Toll: NamX will es auch anderen Herstellern erlauben, für ihr System kompatible eigene Alternativen zu entwerfen und zu nutzen.

Auslieferungen ab 2025


Die Front könnte eine Mischung aus Kia Sorento und Genesis G80 sein, gibt sich dennoch sehr eigenständig.

Fürs Design hat sich NamX niemand geringeres als Pininfarina ins Boot geholt. Die italienische Design-Schmiede hat dem HUV eine charakteristische und eigenständige, aber nicht zu übertriebene Karosserie geschneidert. Vor allem das riesige Tagfahrlicht-X an der Front ist ein echter Hingucker. Noch ist der HUV ein Prototyp, entsprechend sind die Eckdaten zum HUV noch dünn. Man soll wählen können zwischen zwei Antrieben von 300 oder 550 PS. Sind Tank und Kartuschen komplett voll, seien laut Hersteller rund 800 Kilometer Reichweite möglich. Interessenten können ihn aber bereits vorbestellen, ab 2025 sollen die Auslieferungen beginnen. Stehen gleichzeitig auch genügend H2-Tauschstationen, könnte das ein echter Hit werden.

Text: Moritz Doka
Bilder: NamX

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