In Deutschland sinkt Nachfrage nach Förderbeiträgen

Ist der Elektroboom bald vorbei?

Die Politiker sprechen von der "Energiewende" und wollen Benziner und Diesel langfristig verbieten, die Autohersteller kündigen reihenweise die Umstellung auf reinen Elektroantrieb an, die Zulassungsstellen melden immer neue Rekorde für elektrifizierte Antriebe. Doch das deutsche Auto-Medienportal meldet jetzt – und das ist für den Schweizer Markt genauso ein Alarmzeichen –, dass die Anträge auf Förderbeiträge sich "im freien Fall" befänden. Ist der Elektroboom vorbei, bevor er begonnen hat?

Veröffentlicht am 28.02.2021

In unserem nördlichen Nachbarland mehren sich die Anzeichen, dass der Elektroboom vielleicht schon zu Ende sein könnte. Zumindest ist er kein Selbstläufer, wie die Branchenspezialisten vom Auto-Medienportal vermelden:

 

Jetzt spricht der Kunde

Zum ersten Mal seit der Einführung der Subventionen für Elektroautos und Plug-In-Hybride ist die Zahl der Förderanträge gesunken – und zwar so deutlich, dass man geradezu von einem Absturz sprechen müsse, schreibt das Auto-Medienportal. Kamen im November 28.965 Käufer und im Dezember sogar 43.671 Kunden in den Genuss der geradezu verschwenderischen Förderungen, so gingen im Januar 2021 lediglich 16.316 Anträge bei der zuständigen deutschen Bundesanstalt BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) ein, die für die Verteilung der Subventionen zuständig ist. Und dies, obwohl nicht nur der Kauf, sondern auch der anschliessende Betrieb der Fahrzeuge staatlich erheblich begünstigt wird.

Die abstürzende Nachfrage ist ein schlechtes Zeichen für die so genannte „Verkehrswende“, die eine Elektrifizierung des Individualverkehrs veranlassen will. Offenbar wächst die Skepsis der Kunden. So schaffen Plug-in-Hybride nur unter sehr speziellen Bedingungen die angegebenen, äusserst niedrigen Verbrauchswerte. Zudem zeichnen sie sich durch vergleichsweise behäbiges Fahreigenschaften und meist weniger Stauraum aus.

Vollelektrische Fahrzeuge sind noch erheblich problematischer: Die offiziellen Reichweiten sind viel zu hoch gegriffen, die Lademöglichkeiten stark begrenzt und die Kosten hoch. Hinzu treten Bedenken bezüglich der tatsächlichen Unweltfreundlichkeit (insbesondere bei der Gewinnung der Rohstoffe sowie der Entsorgung) und neuerdings auch der Sicherheit der Strom-Mobile. Wenn sie – wie jüngst häufig vorgekommen – unvermittelt in Brand geraten, lassen sie sich oft nur unter grossen Schwierigkeiten löschen.

Daher ist es gut möglich, dass sich der Elektroboom schon seinem Ende zuneigt, weil die Skepsis der Verbraucher nach einer anfänglichen Euphorie wieder stark gewachsen ist.

 

Text: Auto-Medienportal und Stefan Fritschi
Foto: Auto-Medienportal

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