Test: VW Golf GTI TCR

Gut Ding hat Weile

Zum Abschluss der 7. Golf-Generation darf der GTI als TCR aus dem Vollen schöpfen. Das ist angesichts der starken Konkurrenz allerdings auch bitter nötig.

Veröffentlicht am 20.02.2020
Fazit:
«Der Golf GTI TCR ist dringend nötig, um mit der starken Konkurrenz mithalten zu können. Obwohl am Ende des Modellzyklus, überzeugt der scharfe Golf GTI immer noch als sportlicher Allrounder.»
Altbekannt: Der Golf-Innenraum mit Digitalcockpit, eingängiger Klima-bedienung und guter Verarbeitung gibt sich keine Blösse.

Altbekannt: Der Golf-Innenraum mit Digitalcockpit, eingängiger Klima-bedienung und guter Verarbeitung gibt sich keine Blösse.

Stark: Die Bremsen aus dem GTI Clubsport lassen sich selbst bei forscher Fahrt nicht aus der Ruhe bringen.

Stark: Die Bremsen aus dem GTI Clubsport lassen sich selbst bei forscher Fahrt nicht aus der Ruhe bringen.

Da geht mehr: Die Sportsitze bieten zwar guten Halt, doch Schalensitze wären passender und optisch ansprechender.

Da geht mehr: Die Sportsitze bieten zwar guten Halt, doch Schalensitze wären passender und optisch ansprechender.

Dezent: Die doppelflutige Auspuffanlage verspricht viel, doch der Sound ist zurückhaltend.

Dezent: Die doppelflutige Auspuffanlage verspricht viel, doch der Sound ist zurückhaltend.

Eigentlich kann es VW. Wir erinnern uns zurück an den GTI Clubsport S aus dem Jahr 2016. Ein 310 PS starkes Track-Tool in der Kompaktklasse ohne Rückbank und mit wenig Schalldämmung, dafür mit Semi-Slicks und einem Auspuffbollern, dass es einem beinahe den Hut lupfte! Verglichen mit dem Standard-GTI, der im Rennen der Hot Hatches nicht mehr als ein laues Lüftchen ist, ein komplett anderes Kaliber.

Die erhoffte Lücke?

Zugegeben, ständiges Reifendröhnen im Ohr und Semis bei Regen sind nicht besonders alltagstauglich. Da kommt der TCR gerade recht, scheint er doch die goldene Mitte gefunden zu haben. Immerhin 290 PS, dazu Bremsen und Sportfahrwerk aus dem Clubsport – allerdings dem ohne S.  Optional gibt es ein Paket namens «Reifnitz», welches eine Tieferlegung um 20 Millimeter, eine geänderte Spur sowie die Vmax-Anhebung auf 260 km/h beinhaltet. Das klingt doch nach passabler Hardware, um den immer frivoleren Konkurrenten die Leviten lesen zu können!

Zuerst die Enttäuschung

Zumindest beim Erstkontakt scheint leider nicht viel vom Clubsport-Spirit übrig geblieben zu sein. Statt der knackigen Handschaltung nimmt einem das perfektionierte DSG die Arbeit ab, und unspektakuläre Sportsitze ersetzen die auffälligen Integral-Schalensitze aus dem Hause Recaro. Weiter im Kontext. Motorstart, sachtes Dröhnen entweicht der optisch identischen Abgasanlage. Doch der Sound ist um Welten zurückhaltender, kein Bollern, kein Fauchen und erst recht kein Krachen. Schade! Auch den besonders scharfen Fahrmodus «Race» sucht man vergebens.

Anstatt jedem Piloten das Gefühl zu geben, man sei ein Hobbyrennfahrer – immerhin steht TCR für die Tourenwagen-Serie –, passiert erstmal alles total unauffällig. Ein ganz normaler Golf, der eine Spur direkter einlenkt und eine Idee straffer rollt. Das Gefühl, ein besonders sportliches Modell zu fahren, tritt freilich nicht ein, was nicht zuletzt auch an den ganz normalen GTI-Sitzen liegt, die einen nicht ganz so fest umschliessen.

Er kann, wenn er muss

Gibt man dem Sondermodell jedoch die Sporen, wird klar, dass die Sportlichkeit durchaus deutlich zutage treten kann. In schnell gefahrenen Kurven krallt sich der TCR regelrecht am Asphalt fest, bietet gutes Lenkfeedback und fest zupackende Bremsen. Zudem blüht der Motor im obersten Drehzahlbereich richtig auf, anstatt wie im normalen GTI an Druck zu verlieren. Das DSG schaltet wie gewohnt zackig und stets richtig, kann aber gerade in einem besonders sportlichen Modell nicht dieselbe Integration ins Auto wie eine Handschaltung bieten.

Volle Hütte

Neu bestellen kann man den GTI TCR nicht mehr, da die Markteinführung des Golf acht vor der Tür steht. Auf dem Occasionsmarkt finden sich aber noch zahlreiche Neuwagen oder Vorführmodelle mit wenigen Kilometern auf dem Tacho. Da lohnt sich ein Zugriff gleich doppelt: Nicht nur die Preise dürften angesichts der Einführung der neuen Golf-Generation sinken. Auch die Ausstattung lässt keine Wünsche übrig: LED-Matrix-Licht, adaptiver Tempomat, digitales Cockpit, Online-Navigation und Premium-Audiosystem sind serienmässig an Bord. So lässt sich sowohl der sportliche als auch der gelassene Trip bequem aushalten!

Text: Koray Adigüzel/Fotos: Koray Adigüzel, Nils Deparade

VW Golf GTI TCR

 

1984 cm3, 213 kW/290 PS,
380 Nm bei 1950/min,
7-Gang-DSG., Vorderrad
Norm 6,7 l/100 km,
153 g/km CO2, Effizienz G,
Test 8,6 l/100 km,
0–100 km/h 5,6 s,
Spitze 260 km/h,
Bereifung 235/35, R19,
L/B/H: 4362/1799/1482 mm, Leergewicht: 1508 kg,
Ladevolumen: 380 bis 1270 l
Preis ab 45 950 Franken

VW Golf GTI TCR – die Galerie

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VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

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VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

VW Golf GTI TCR – die Galerie

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