Analog

GMA T.33 – der nächste Geniestreich

Mit dem GMA T.33 zeigt Konstrukteurs-Genie Gordon Murray ein Jahr nach dem atemberaubenden T.50 sein nächstes Meisterwerk. Im Gegensatz zum Topmodell speckt der Kleine in allen Bereichen etwas ab, legt dafür beim Gewicht aber zu. Was nach einem schlechten Rezept klingt ist angesichts der Ausgangsbasis immer noch ein atemberaubender Supersportwagen.

Veröffentlicht am 27.01.2022

Es ist der zweite Streich von Gordon Murray und seiner neu gegründeten Sportwagenschmiede GMA: Der T.33. Sein Name ist dabei Zufall und hat nichts mit dem Alfa Romeo Tipo 33 zu tun, obwohl sich beide Fahrzeuge konzeptionell doch recht ähnlich sind und der schöne Italiener eines der absoluten Lieblings-Sportwagen des Briten ist.

Der GMA T.33 ist ein kleiner T.50

Im Prinzip ist der GMA T.33 allerdings nur ein kleiner T.50. Wobei, wirklich kleiner ist er auch nicht. Mit 4,40m Länge und 1,85m Breite ist er praktisch identisch in den Abmessungen mit seinem noch dynamischeren Bruder. Dem Über-Renner muss er allerdings in Sachen technischer Highlights den Vortritt lassen.

Sowohl die aktive Aerodynamik mit dem Hecklüfter, die 12‘000er-Drehzahlgrenze des V12, als auch die clevere Mikro-Hybrid-Technologie und das legendäre Dreisitzer-Konzept mit mittiger Fahrerplatzierung werden einzigartig bleiben. Trotzdem ist der T.33 kein Sparangebot, ganz im Gegenteil.

Ein Supersportwagen erster Güte

Der GMA T.33 dürfte alle Fans reinrassiger Fahrmaschinen mit der Zunge schnalzen lassen. Puristischer Mittelmotor-Konzept mit Carbon-Monocoque und angeflanschten Alu-Hilfsrahmen. Eine federleichte Karosserie, ebenfalls aus Kohlefaser, die sich sanft über den Unterbau spannt und die Waage in Summe auf nur 1‘090 Kilogramm steigen lässt.

Ein Traum-Saugmotor in etwas zahmerer Ausbaustufe

Mit diesem Federgewicht hat der 4,0-Liter-Cosworth-V12 leichtes Spiel. Das frei saugende Aggregat ist eng mit dem des T.50 verwandt, allerdings etwas leistungsreduziert. So darf er „nur“ bis 11‘100 Umdrehungen drehen und setzt „nur“ 615 Pferderstärken frei. Das maximale Drehmoment von 451Nm liegt bei Rennmotor-ähnlichen 9‘000 Touren an. Ab 2‘500 Umdrehungen werden allerdings bereits 75 Prozent der Maximalkraft geboten, zwischen 4‘500 und 10‘500 liefert er gar immer mehr als 90% des Drehmomentoptimums ab und ist damit sehr elastisch.

Geschaltet wird über ein manuelles Sechsgang-Getriebe in Fahrabstufung – was soviel heisst wie, dass die Höchstgeschwindigkeit im sechsten Gang erreicht wird, der ohne Rücksicht auf Verbrauchswerte knackig kurz übersetzt ist. Wer seinen GMA T.33 häufig auf der Langstrecke nutzt, der kann auch eine Overdrive-Übersetzung ordern, oder gar zum automatisierten Schaltgetriebe mit Paddel-Bedienung am Lenkrad greifen.

Mindestens 1,37 Millionen Pfund kostet ein T.33

Das dürfte den Grundpreis von 1,37 Millionen Pfund zuzüglich landestypischer Steuer noch ein wenig in die Höhe schrauben. Man sollte sich trotzdem beeilen, denn der GMA T.33 ist wie sein grosser Bruder streng limitiert. Nur 100 Stück wird es geben. Und die Nachfrage ist da, T.50 und T.50S sind trotz deutlich höherer Preise bereits längst vergriffen.

Und die Chancen auf einen derart puren Sportwagen werden immer kleiner. Zumal von einem Konstrukteurs-Genie wie Gordon Murray.

Text: Dario Fontana
Bilder: GMA

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