DTM - Feller knapp am Titel vorbei

Mit 31 Punkten Rückstand auf den Gesamtführenden, den Österreicher Thomas Preining, reiste Ricardo Feller zu den beiden letzten Saisonläufen zum Hockenheimring. Auch ein Abflug bei der Einfahrt ins Motodrom, bedingt durch einen gebrochenen Dämpfer, konnte ihn nicht aus der Ruhe bringen. Entsprechend cool absolvierte er das erste Qualifying und fand sich auf Startplatz 7 wieder – direkt neben dem in der Meisterschaft ebenfalls vor ihm liegenden Lamborghini-Piloten Mirko Bortolotti.

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Emil Frey Racing Zünglein an der Waage

Im ersten Lauf bekam es der Aarauer aber, nachdem er am Start bereits zwei Plätze gut machte, zunächst mit Jack Aitken zu tun. Statt sich aus der Meisterschaftsentscheidung herauszuhalten, machte sich der Emil-Frey-Racing-Pilot mit seinem Ferrari besonders breit, sodass der in allen Belangen schnellere Aarauer nicht an dem Briten vorbeikam. Mit einem sensationellen Überholmanöver Ausgangs der letzten Kurve vor Start und Ziel setzte sich das Duo Aitken/Feller zunächst an Bortolotti vorbei. Einen weiteren Umlauf später war es abermals Feller, der sich in Kurve 2 mit einem ebenfalls spektakulären Manöver sowohl Aitken als auch den zweiten SSR-Performance-Lamborghini-Piloten Franck Perera schnappte. Mittlerweile waren die ersten drei, angeführt vom Meisterschaftsführenden Thomas Preining schon auf und davon. So blieb Feller im weiteren Verlauf nichts anderes übrig, als Schadensbegrenzung zu betreiben und sich ebenfalls der Attacken des stark aufkommenden Bortolotti zu erwehren. Am Ende kreuzte der 23-Jährige auf Rang 4 die Ziellinie. Damit war er raus aus dem Titelkampf.

Rückenwind für 2024

Kein Grund für Feller, sich für den zweiten Lauf zurückzulehnen. Im Qualifying reichte es ihm jedoch nur für P12. Und auch im Rennen musste er kämpfen, um am Ende auf P9 ins Ziel zu kommen. Somit belegen er und das Team Abt Sportsline jeweils Rang 3 in der Fahrer- und Teamwertung. Lob bekam Feller von Abt-Motorsportdirektor Martin Tomczyk: «Glückwunsch an Ricardo zum dritten Platz in der Fahrermeisterschaft. In allen Rennen zu punkten, spricht nicht nur für ihn, sondern auch für die Arbeit seiner Crew.» Und auch Feller zeigte sich zufrieden: «Ich bin sehr happy, wie die Saison verlaufen ist. Natürlich hätten wir gerne den Titel eingefahren, aber dazu waren wir in diesem Jahr nicht in der Lage. Die Plätze drei in der Team- und Fahrerwertung geben uns Rückenwind für die kommende Saison. Da unser Commitment für 2024 schon steht, können wir uns im Winter optimal vorbereiten und nächstes Jahr zurückschlagen.»

Mit Red Bull unterwegs

Und auch dann wird das Duo Ricardo Feller /Kelvin van der Linde abermals im Team Abt Sportsline um DTM-Punkte kämpfen. Beim Saisonfinale präsentierten die Äbte darüber hinaus ihr neues Arbeitsgerät – und einen neuen Hauptsponsor. Demnach treten die Audi R8 LMS GT3 evo II im kommenden Jahr in den Farben von Red Bull an. Saisonstart ist am 27./28. April 2024 mit den beiden Läufen in Oschersleben.

Top-10-Ergebnis zum Abschluss

Und auch ai-Fahrerkadermitglied hatte am Hockenheimring noch zwei Einsätze. Doch kam der Satteler nicht so richtig in Schwung. Er beendete das erste Qualifying auf einem für ihn enttäuschenden 15. Startplatz. Im ersten Rennen konnte er sich dennoch auf Rang 11 verbessern. Viel besser lief es für den 21-Jährigen auch nicht im zweiten Qualifying, dass er nur auf P16 beendete. Mit einer starken Vorstellung beendete er dann im zweiten Lauf mit Rang 8 die Saison im Porsche Carrera Cup Deutschland und belegt im Gesamtklassement Platz 11 mit 71 Punkten.

Text: Jörg Petersen
Fotos: Audi/Porsche