Präsentation am Pariser Salon

Dacia Manifesto – Back to the Roots

Robust und geländegängig: Mit der neuen Studie Manifesto Concept ermöglicht Dacia einen Blick auf die Entwicklung seiner zukünftigen Modellpalette. Das aufs Wesentliche reduzierte Offroad-Conceptcar präsentiert sich als Versuchsträger für Details der kommenden Modellgeneration – ohne Aussicht auf eine Serienproduktion, was wir natürlich sehr schade finden. Die offizielle Präsentation findet am 17. Oktober am Pariser Autosalon statt. Wir durften die Studie bereits sehen.

Veröffentlicht am 16.09.2022

Im Scheinwerferlicht: Der Dacia Manifesto Concept

Manifesto bedeutet: ungefiltertes Open-Air-Gefühle durch bewusst reduzierte Fahrzeuggestaltung, die auf Türen, Fenster und Windschutzscheibe verzichtet – und dadurch nicht legal für die Strasse. Die Heckklappe dient auch als vielseitig verwendbare Arbeitsfläche. 

Der Bring-Your-Own-Device-Ansatz (kein fest eingebautes Infotainmentsystem oder Navi) benötigt ein Smartphone, das am Armaturenbrett festgeklemmt werden kann, für die Verknüpfung mit dem Bordcomputer. Dieses System ist bereits in mehreren Modellen der Marke verfügbar und wird in Zukunft noch weiter ausgebaut. So sparen preisbewusste Kunden Geld, weil sie sich auf ein System beschränken können.

Jetzt kommt eine weitere Idee dazu: Eine Korkoberfläche ermöglicht das Festpinnen von Informationen (aus Papier) oder Strassenkarten, wenn die Navigation über Satellit versagt und man auf die eigene Spürnase angewiesen ist.

Auch beim Licht verlässt der Manifesto ausgefahrene Wege: Statt der üblichen zwei Scheinwerfer verfügt er über eine Solo-Leuchteinheit, die abnehmbar ist und bei Bedarf als leistungsstarke Taschenlampe dient. Und die natürlich auch in zweifacher Ausführung – und daher legal – am Auto befestigt werden kann.

Die bekannten Dacia-Modelle verkörpern traditionell Robustheit und Zuverlässigkeit, was Duster, Jogger und Sandero Stepway zeigen. Das Concept Car entwickelt diese Ideen weiter und empfiehlt sich noch konsequenter für Outdoor-Aktivitäten. Die Studie verfügt über alle Merkmale eines Geländewagens, darunter Allradantrieb, eine überdurchschnittlich grosse Bodenfreiheit oder riesige Räder mit flexiblen Gummireifen, die auf Luft verzichten. Die Reifen sind pannensicher und auf die gleiche Lebensdauer ausgelegt. Die Karosserie ist sehr steif und soll auch dem anspruchsvollsten Gelände standhalten. 

Dazu kommt ein wasserfestes Interieur: Der gesamte Fahrzeuginnenraum lässt sich einfach mit dem Wasserschlauch reinigen. Die abnehmbaren Sitzbezüge lassen sich in Sekundenschnelle zu Schlafsäcken umfunktionieren.

Der Dachgepäckträger des Manifesto kann unterschiedlichste Lasten tragen, da sich die Trägerstangen zu verschiedenen Konfigurationen verschieben lassen. Schon heute verfügen die Modelle Sandero Stepway und Jogger über einen ähnlich modularen Dachträger in Serie, der zukünftig auch für den Duster erhältlich sein wird. Weiteres nützliches Outdoor-Detail: Eine herausnehmbare und mit einer Haushaltssteckdose versehene Batterie dient als zuverlässige Energiequelle bei Aktivitäten fernab des Stromnetzes.

Bereits das geringe Fahrzeuggewicht, das allerdings nicht angegeben wird, trägt zu einem geringen Energiebedarf bei. Ein Grossteil der Karosserie des Concept Car besteht aus recycelten Kunststoffen, die aus aufbereiteten Altpolymeren hergestellt werden. Typisch ist die Starkle genannte, gesprenkelte Oberfläche, die unlackiert ist und sich dank der bunten Oberfläche für Recycling-Materielien anbietet.  Auch im Innenraum kommen nur rein natürliche Materialien zum Einsatz. Wie auch bei seinen jüngsten Serienmodellen verzichtet Dacia darüber hinaus bewusst auf verchromte Zierelemente und auf Tierleder.



Wir finden den Manifesto, den wir in Paris exklusiv sehen durften, toll! Weiter glauben wir, dass ein solches Modell, das sich von der Grösse irgendwo zwischen Suzuki Jimny und dem Jeep Wrangler bewegt, sehr gut zu Dacia passen würde. Natürlich in legaler Ausarbeitung mit Scheiben, gedeckten Rädern und Türen. Und weil in der Pampa die Ladestationen noch dünner gesät sind, wären ein Benziner, Diesel oder zumindest ein Hybrid wichtige Optionen. Los, Dacia-Strategen! Gebt Euch einen Ruck...

Text: Stefan Fritschi
Fotos: Dacia, Stefan Fritschi

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