Test

BMW X1 23i xDrive – Der Kleine ist erwachsen geworden

Mehr Platz, mehr Technik: In seiner dritten Generation kommt BMWs kleinstes SUV dem X3 wieder ein Stückchen näher. Ob er sich so erwachsen fährt, wie er sich gibt, haben wir bei einer ersten Ausfahrt getestet.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Die neue Generation des BMX X1 wird berichterstattungstechnisch dominiert von der erstmals erhältlichen Elektroversion iX1. Glaubt man BMWs Blick in die Zukunft, werden die herkömmlichen Verbrenner aber noch immer 57 Prozent der Verkaufszahlen ausmachen. In der Schweiz natürlich gerne kombiniert mit Allrad, standesgemäss aufgehübscht mit M-Paket. Also haben wir uns einen BMW X1 xDrive23i M Sport geschnappt und getestet, was der Neue mit Benziner so drauf hat.

Viel Platz im Innenraum

Vor allem mit M-Paket wirkt X1 Nummer drei maskuliner und stämmiger als seine Vorgänger. Grösser geworden ist er auch und misst jetzt 4,5 Meter in der Länge. Das bedeutet viel Platz auch im Fond, der Kofferraum schluckt 540 bis 1600 Liter. Das ist erstwagentauglich. Reihe eins punktet mit Digitalcockpit und BMWs neuem OS8-Infotainment. Letzteres ist ein riesiger Fortschritt und projiziert etwa Navi-Pfeile im Augmented-Reality-Stil direkt «auf die Strasse».


Generation Nummer drei gibt sich kantiger und optisch präsenter als die beiden Vorgänger-X1.


Vierzylinder-Mildhybrid mit 48-Volt-Bordnetz

Auf die Strasse begeben wir uns jetzt auch. Der xDrive23i kombiniert einen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner und einen Elektromotor im Siebengang-DSG zu 218 PS und 360 Nm Drehmoment. Die E-Unterstützung soll den Verbrauch auf rund 6,5 Liter/100 Kilometer drücken, übertüncht etwaige Turbolöcher und beschert eine ansatzlose Beschleunigung. Eine Rakete ist der 1,7-Tonner zwar nicht, 7,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h sollten im Alltag aber reichen. Zumal Kurven im X1 xDrive 23i ohnehin mehr Spass machen, Allradantrieb, direkter Lenkung und Sportfahrwerk mit 15 Millimeter Tieferlegung sei Dank. Letzteres ist zwar straff ausgelegt, unkomfortabel wird es dabei nicht. Insgesamt fühlt sich der Verbrenner-X1 eine ganze Ecke handlicher an als der schwerere iX1. Wer es sanfter angehen lassen möchte, kann auf das M-Paket verzichten.


Knöpfe gibt es im X1-Cockpit (hier der iX1) praktisch keine mehr. Macht nichts, die Bedienung über den Touchscreen erfolgt nach einiger Eingewöhnung recht intuitiv.


Kein grosser Abstand zum X3

Auf der Autobahn machen sich dann die hervorragenden Sitze bemerkbar, die längeren Reisen ihren Schrecken nehmen. Auch die Geräuschdämmung ist gut, nur der Motor wird beim Ausdrehen etwas lauter. Hier ist dann der naturgemäss leisere iX1 wieder im Vorteil. In Sachen Langstrecke und Alltagstauglichkeit müssen sich aber beide nicht vor dem X3 verstecken. Wer sich einen X1 in die Garage stellen will, hat mindestens 49.630 Franken anzulegen. Den xDrive23i gibt es ab 65.370 Franken. Dafür gäbe es bereits den grösseren Bruder X3. Auch da ist der X1 also gewachsen.

Fazit:

Der neue X1 hat absolutes Erstwagen-Potenzial. Fährt gut, hat anständig Platz. Preislich liegt man bei den grossen Motorisierungen leider bereits im Umfeld der nächsthöheren Klasse. Tipp: Wenn es die Lebensumstände zulassen, mal einen langen Blick zum vollelektrischen iX1 wagen.

Text: Moritz Doka
Bilder: Moritz Doka, Tom Kirkpatrick

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